Auch die schlimmste Föhnsturmnacht geht einmal zu Ende und so wagten wir totat gerädert den Blick nach draußen, wo der Sturm immer noch unvermindert tobte. Das Vorzelt war wider Erwarten nicht zerrissen oder sonstwie ernsthaft beschädigt, sondern hielt den Gewalten Stand, wenn auch ziemlich zerfleddert. Auch in der Nachbarschaft sah soweit alles gut aus, insbesondere weil die meisten abends ihre Vorzelte, Markisen und Tarps abgebaut hatten.
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4. bis 6. September – Campingplatz Felbermühle, Neustadt a.d. Donau
Seit unserem Toskanaurlaub hatte es das Wetter nicht mehr so gut mit uns gemeint und die Arbeit forderte uns beide sehr. Für dieses Wochenende waren die Wetteraussichten aber recht gut und so machte ich dienstags den Vorschlag „Lass uns doch am Wochenende wieder einmal eine Alltagsflucht machen“. Gesagt, getan – gleich mal schauen, wo es hingehen sollte. Nachdem die Campingplätze an den Alpen unter dem Ansturm der inländischen Touristen stöhnten und das Wetter „im Norden“ beständiger angekündigt war, fiel unsere Wahl auf den Campingplatz Felbermühle.
Auch dieser Platz war ziemlich ausgebucht und es gab nur noch einen Platz auf der Zeltwiese. Was für ein Glück! Denn wir konnten uns einen Platz direkt an einem kleinen Mühlenteich aussuchen, der uns genügend Freiraum bot. Die anderen Plätze hätten uns bei weitem nicht so gut gefallen, auch wenn ich anfangs ein bisschen mit unseren Nachbarn haderte, deren „Wohnbereich“ leider für uns auf der falschen Seite war und die uns daher nach meinem Geschmack etwas zu nahe kamen (und mir zudem nicht sympathisch waren…). Aber wir fanden unsere Aufteilung störten uns daher nicht sehr.
Am Freitag war erst einmal ankommen und einrichten angesagt. Es gefiel uns auf Anhieb ziemlich gut, auch wenn die in der Nähe vorbeiführende Bundesstraße recht laut war. Das allerdings hauptsächlich am Freitagnachmittag, nachts hörte man so gut wie nichts. Das Sanitärgebäude war topmodern, sauber und gepflegt. Auch setzten die meisten tatsächlich die vorgeschriebenen Masken auf. Lediglich, dass es keine besonders gute Durchlüftung gab, störte uns ein bisschen.
Nach einer ruhigen Nacht begrüßte uns ein herrlicher sonniger Morgen. Nach dem Frühstück wollten wir eine Fahrradtour machen. Die 3-Flüsse-Tour sollte es werden, 39 km zur Abens, zur Ilm und der Donau. Aber wieder einmal hatten wir Probleme, die Strecke zu finden und auch Komoot war keine besonders große Hilfe. So irrten wir 10 k rund um Bad Gögging, um dann endlich doch ein Schild zu finden und die Tour starten zu können, wenn auch in entgegengesetzter Richtung als beschrieben.
Die Tour hat uns Spaß gemacht, aber wir kamen übereinstimmend zu dem Schluss, dass die Landschaft und die Gegend dort ziemlich eintönig und nicht besonders aufregend ist, auch nicht vom Fahrrad aus. Nach etwas mehr als 50 km Fahrtstrecke erreichten wir wieder den Campingplatz, wo wir einfach nur in der Sonne saßen und das Leben genossen, während sich die Zeltwiese um uns herum weiter füllte. Kurze Plauderrunden mit anderen Campern rundeten den Tag angenehm ab.
Abends räumten wir schon alles ein, weil es evtl. in der Nacht schon erste Regenfälle geben sollte. Aber da auch noch am nächsten Morgen noch die Sonne schien, konnten wir noch ein Frühstück am Teich genießen, bevor es dann wieder nach Hause ging.
Gekostet hat der Platz pro Tag 28 Euro. Nicht besonders günstig, aber das schöne Wochenende war es auf jeden Fall wert.
Camping Zeh am See Niedersonthofen, Allgäu
Sonntag, 15. September 2019
Die letzte Nacht war die Hölle! Ich hatte schon die ganzen letzten Tage wachsende Rückenschmerzen gehabt, die jeweils nachts schlimmer wurden. Zusammen mit den Schmerzen in meiner linken Schulter wusste ich in dieser Nacht aber nicht mehr, wie ich auf den harten Matratzen unseres Busses noch liegen sollte. Die Stunden zogen sich und ich betete, dass bald der Morgen käme. Wie sollte das bloß funktionieren, wenn wir Anfang Oktober für zwei Wochen nach Südfrankreich fahren?
Um 7 Uhr konnten wir dann endlich aufstehen. Mit einer Ibu 600 und etwas Bewegung wurden die Schmerzen dann bald erträglicher. Wir frühstückten, packten unsere Sachen und machten einen letzten Spaziergang zum See. Auf dem Weg dorthin plauderten wir noch ein wenig mit unseren Nachbarn und erhielten den Tipp, uns „Topper“ für die Matratzen anzuschaffen. Der Nachbarsfrau war es genauso wie mir ergangen und mit den Toppern schläft sie nun viel besser. Das gab mir neue Hoffnung und so konnten wir den Ausflug noch glücklich beenden.
Camping Zeh am See Niedersonthofen, Allgäu
Samstag, 14. September 2019
Nach den vielen körperlichen Aktivitäten gestern und vorgestern sollte der heutige Tag etwas ruhiger verlaufen und wir wollten vor allem unseren Radius etwas erweitern. Schließlich waren wir im Allgäu, also wollten wir uns auch einmal die Alpen anschauen. Zu diesem Zweck wollten wir ein Stück der Deutschen Alpenstraße fahren: Immenstadt-Pfronten.
Leider stellte sich bald heraus, dass bei diesem herrlichen Wetter auch andere diese Idee hatten …
Camping Zeh am See, Niedersonthofen – Allgäu
Nach dem Frühstück stiegen wir bei strahlendem Sonnenschein auf unsere E-Bikes, die wir nach der Anschaffung von „Paulchen“ zum ersten Mal dabei hatten und machten uns auf den Weg. Einen genauen Plan, wo es hingehen sollte, hatten wir nicht, visierten erst einmal Immenstat an.
Leider stellte sich heraus, dass Google Maps nicht das geeignete Medium ist, um per Fahrrad auf ruhigen Wegen ein Ziel zu erreichen. So kehrten wir immer wieder um und fuhren zuletzt trotzdem durch eine gewaltige Baustelle. Das war alles andere als schön und so war klar, dass für den Rückweg eine andere Strecke gefunden werden muss.
Camping Zeh am See, Niedersonthofen – Allgäu
Mittwoch, 11. September 2019
Vor fast genau einem Jahr hatte ich die verwegene Idee, einen zum Camper ausgebauten NV 200, den Alpincamper, zu mieten und ein Probewochenende darin zu verbringen. Ralf stimmte zu, ich startete eine Anfrage, die positiv beschieden wurde. Als Ziel dachte ich mir das Allgäu aus und Google spuckte als eines der ersten Suchergebnisse den Campingplatz Zeh am See aus. Zusammen mit dem coolen Camper ein absoluter Volltreffer, der uns schockverliebt ins Campen hinterließ. So hatte alles begonnen und heute sind froh darüber, weil uns die kleinen und größeren Auszeiten im Camper so gut tun.
Nachdem die Campingsaison so langsam dem Ende zuging und um uns das Warten auf den geplanten Frankreichurlaub zu verkürzen und um das „Jubiläum“ angemessen zu begehen, nahmen wir uns angesichts des angekündigten Traumwetters 2 Tage frei und starteten Mittwochnachmittags Richtung Allgäu. Beide nach anstrengenden Arbeitswochen urlaubsreif.
Landvergnügen in Neumarkt-St. Veit
Freitag, 30. August 2019
Eigentlich war für dieses Wochenende keine Tour geplant. Da aber die Wetteraussichten gut waren und für die nächsten Tage Herbstwetter angekündigt war, schlug Ralf vor, für eine Übernachtung quasi in die Nachbarschaft zu fahren. Neumarkt-St. Veit liegt am anderen Ende des Landkreises Mühldorf und wir waren bisher noch nie in dieser Ecke.
Freitagsmittags waren wir noch bei meinem Sohn zum Essen eingeladen, danach ging es nach Hause. Packen, die Katzen versorgen und los. Eine gute Stunde später erreichten wir den Hof, der direkt in Sichtweite der Bundesstraße und der Regionalbahn liegt. Trotzdem ein nettes Plätzchen.
Nach der sehr freundlichen Begrüßung durch die Bäuerin durften wir uns aussuchen, ob wir lieber unter dem Apfelbaum oder hinter dem Hof stehen wollten. Obwohl der Platz unterm Baum natürlich schöner gewesen wäre, entschieden wir uns wegen vieler Wespen, die an dem Fallobst naschten, doch für den Hofplatz, der zudem noch den Vorteil hatte, dass WC und Dusche näher lagen. Die Gastgeber waren extrem freundlich und auskunftsfreudig. Keine Spur von Meckern über unverschämte Camper, stattdessen bekamen wir alles erklärt und wurden durch die Haselnussplantage geführt. Weiteres Highlight für mich: der nette Hofhund Rocky.
Bei Sonnenuntergang gab es noch ein stimmungsvolles Abendessen neben einem Holzstapel, in dem das Leben derdort lebenden Kleintiere rumorte. Lange saßen wir noch bei angenehmen Temperaturen, gut mir Autan eingesprüht, draußen. Die Nacht war erstaunlich ruhig, abgesehen von einer lästigen Stechmücke im Auto.
Morgens durften wir die Dusche des Hofs benutzen. Nach dem Frühstück kauften wir noch leckere Haselnüsse und sonstige Dinge im Hofladen ein, bevor es gegen Mittag nach Hause ging. Das Städtchen Neumarkt, dem wir auf dem Weg noch einen Besuch abgestattet hatten, lud leider nicht zu einem längeren Aufenthalt ein.
Auf jeden Fall war es jedoch ein gelungener Ausflug, der ein wenig mit Landvergnügen versöhnt hatte.
Altötting
Freitag, 9. August 2019
Für heute hatten wir Eintrittskarten für ein Open-Air-Konzert von Amy MacDonald in Altötting. Zwar liegt Altötting durchaus in einer Entfernung, die man nach einem Konzertbesuch noch zurücklegen kann, aber wozu haben wir schließlich ein Campmobil? Deshalb wollten wir vor Ort übernachten und zwar zum ersten Mal auf einem kostenlosen Wohnmobilstellplatz. Schließlich darf sich unser Kleiner ja seit gut einer Woche ganz offiziell als Wohnmobil bezeichnen.
Der Platz ist natürlich eigentlich nur ein Parkplatz, der aber ganz schön angelegt und mit Bäumen bewachsen ist. Ein öffentliches WC ist auch vorhanden, was für uns ja immer wichtig ist. Bei unserer Ankunft hatten wir noch die freie Auswahl bei den Plätzen, später war der Platz voll belegt und unser Kleiner sah ziemlich winzig aus zwischen all den großen Wohnmobilen.
Nachdem wir unser Mobil eingerichtet hatten, erkundeten wir das Städtchen, in dem ich bisher noch nie gewesen war. Sehr skurril, dieser Marienkult. Gruselig, die Gnadenkapelle und die „Tilly-Gruft“.
Es war sehr, sehr heiß an diesem Tag, auch während des tollen Konzerts. Aufgrund der Temperaturen konnten wir beide nicht besonders gut schlafen – wir müssen uns noch etwas wegen der Schlafsäcke einfallen lassen, viel zu warm bei diesen Temperaturen.
Fazit: Der Platz war ok. Wir haben nette Gespräche mit den Nachbarn geführt, aber als Schlafstätte gefällt uns ein Campingplatz besser. Ist einfach mehr Camping. 😉
Campingplatz Freizeitinsel, Bad Abbach
Freitag, 12. bis Sonntag, 14. Juli 2019
Obwohl die ganze Woche schönes Wetter gezeigt hatte, war für das Wochenende gewittriges Wetter mit viel Regen angekündigt. Trotzdem
wollten wir unbedingt mal wieder weg. Außerdem wollten wir dringend einmal die neue Speisekammer von La Vialla in Regensburg besuchten. Deshalb suchten wir einen günstig gelegenen Campingplatz und trafen mit der Freizeitinsel eine sehr gute Wahl. Riesige Parzellen, schönes Sanitärgebäude und nette Leute. Der Platz war nicht voll ausgebucht und so konnten wir uns eine Parzelle ganz am Rand aussuchen und ganz nahe der Natur den Ausblick und die Ruhe genießen.
Am Freitag, dem Anreisetag hatten wir noch Wetterglück. Wir saßen lange draußen und das einzige, was wir vermissten, war Grillgut, da alle Nachbarn grillten und es richtig lecker roch. Nachts aber fing es an zu regnen und der Regen begleitete uns den ganzen Samstag über mit wiederholten plötzlichen heftigen Schauern. Trotzdem hatten wir einen schönen Tag mit Besuch der Tropfsteinhöhle „Schulerloch“ bei Kelheim und dem Hundertwasserhaus und -turm in Abensberg. Natürlich besuchten wir auch wie geplant die Speisekammer von La Vialla, wo wir Wein, Nudeln, Salami und sonstige Köstlichkeiten einkauften. Abends grillten wir (!!) auf unserem Skotti noch ein paar leckere Grillwürste – wir lassen uns von so einem bisschen Regen doch nicht beirren!
Später ließen auch endlich die Regengüsse nach und wir hatten eine ruhige Nacht. Morgens gab es noch ein gemütliches Frühstück bevor es wieder nach Hause ging.
Was wir dieses Wochenende vermisst hatten:
- Grillgut (s.o.)
- Einen leichten Regenschutz, sprich eine Markise oder ein Sonnensegel am Bus.
Landvergnügen – Destille Lutter in Pyrbaum-Schwarzach
Mittwoch, 19. Juni 2019
Dieses lange Wochenende war ein Besuch in Hessen geplant, Party bei einem von Ralfs Brüdern und Steuererklärung bei der Mutter als jährlichem Ritual. Um uns die Sache weiter zu versüßen, verbrachten wir eine Landvergnügen-Nacht bei der Destille Lutter in Pyrbaum-Schwarzach bei Hilpoltstein.
Auch dieses Mal fuhren wir direkt von der Arbeit los, hatten dann aber mit einigen Staus auf der A 9 zu kämpfen. Nach der Abfahrt von der Autobahn waren wir dann sehr überrascht, wie man gleich „auf dem Land“ ist, sobald man die Autobahn verlässt. So oft sind wir hier schon vorbeigefahren und hatten uns nie Gedanken darüber gemacht, wie es abseits der Autobahn aussieht.
Der heutige Stellplatz hatte nicht so eine schöne Aussicht wie der letzte, weil der Hof mitten im Ort lag und wir sozusagen im Hinterhof standen, aber wir machten es uns trotzdem gemütlich. Das WC wurde von 22 bis 8 Uhr abgeschlossen, was ein seltsames Gefühl war, auch wenn ich es normalerweise nicht benötige und wir ja auch ein Notklo an Bord haben. 1 Euro Gebühr für die WC-Benutzung wurde trotzdem verlangt, was ich aber ok fand. Und natürlich gab es eine Verkostung der Spirituosen der Destille samt Einkauf.
Wieder gut geschlafen, der Körper gewöhnt sich immer besser an den Bus. Und das erste ordentliche Gewitter und Regen erlebt. Alles gut.
Zum Frühstück sind wir auf Empfehlung der Wirtin in ein großes, gut besuchtes Café nach Hilpoltstein gefahren. Ralf bestellte versehentlich statt dem gewünschten Haus- das sehr umfangreiche Landfrühstück, was uns den Rest des Tages ausreichend satt hielt – einschließlich Brot“reste“, die wir in den bereitgestellten Tüten mitnehmen konnten und die wir dann am nächsten Morgen noch verspeisten.