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Abfahrt in den Norden

Am Vortag hatten wir den Bus schon fertig gepackt, auch die Fahrräder waren am „Paulchen“ festgeschraubt, so dass wir morgens nur noch losfahren mussten. Wir hatten keinen festen Plan, schätzten aber, dass wir irgendwo in der Gegend von Hannover einen Stellplatz für die geplante Zwischenübernachtung finden mussten.

Um kurz nach 9 Uhr ging es bei herrlichem Frühsommerwetter los. Obwohl sich die coronabedingten Einschränkungen langsam schon legten, war auf der gesamten Fahrstrecke ungewöhnlich wenig los, so dass die Fahrt sehr entspannt verlief.

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Corona, oder: Was sind schon Pläne?

Nach unserem ersten Jahr unterwegs mit unserem kleinen Camper steckten wir voller Pläne für das zweite Jahr – 2020.

Unsere Urlaubsplanung stand fest:

  • 1 Woche im April: entweder Tulpenblüte in Holland oder je nach Wetterlage Richtung Süden
  • 2 Wochen im Mai: Bretagne
  • 1 Woche im Juli: Je nach Wetter irgendwo in der Nähe
  • 2 Wochen im September: Nochmal in den Süden?

Zwischendurch unsere geliebten Mini-Trips am Wochenende sollten auch nicht fehlen…

Anfang Januar hörten wir dann das erste Mal von dieser neuen Krankheit im fernen China: Corona. Alles weit weg und irgendwie wie Grippe, dachten wir. Dann begann die Welle zu rollen. Zu meinem Geburtstag am 1. März gönnten wir uns noch einen Wochenendtrip nach Meersburg am Bodensee, da war alles schon ein bisschen seltsam aber danach wurde langsam alles runtergefahren, bis es zu einer strikten Ausgangsbeschränkung und zu Kontaktverboten kam.

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Camping Zeh am See Niedersonthofen, Allgäu

Sonntag, 15. September 2019

Die letzte Nacht war die Hölle! Ich hatte schon die ganzen letzten Tage wachsende Rückenschmerzen gehabt, die jeweils nachts schlimmer wurden. Zusammen mit den Schmerzen in meiner linken Schulter wusste ich in dieser Nacht aber nicht mehr, wie ich auf den harten Matratzen unseres Busses noch liegen sollte. Die Stunden zogen sich und ich betete, dass bald der Morgen käme. Wie sollte das bloß funktionieren, wenn wir Anfang Oktober für zwei Wochen nach Südfrankreich fahren?

Um 7 Uhr konnten wir dann endlich aufstehen. Mit einer Ibu 600 und etwas Bewegung wurden die Schmerzen dann bald erträglicher. Wir frühstückten, packten unsere Sachen und machten einen letzten Spaziergang zum See. Auf dem Weg dorthin plauderten wir noch ein wenig mit unseren Nachbarn und erhielten den Tipp, uns „Topper“ für die Matratzen anzuschaffen. Der Nachbarsfrau war es genauso wie mir ergangen und mit den Toppern schläft sie nun viel besser. Das gab mir neue Hoffnung und so konnten wir den Ausflug noch glücklich beenden.

Camping Zeh am See Niedersonthofen, Allgäu

Samstag, 14. September 2019

Nach den vielen körperlichen Aktivitäten gestern und vorgestern sollte der heutige Tag etwas ruhiger verlaufen und wir wollten vor allem unseren Radius etwas erweitern. Schließlich waren wir im Allgäu, also wollten wir uns auch einmal die Alpen anschauen. Zu diesem Zweck wollten wir ein Stück der Deutschen Alpenstraße fahren: Immenstadt-Pfronten.

Leider stellte sich bald heraus, dass bei diesem herrlichen Wetter auch andere diese Idee hatten …

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Camping Zeh am See Niedersonthofen, Allgäu

Freitag, 13. September 2019

Nach dem gestrigen Ausflug mit den Rädern wollten wir heute zu Fuß den „Stoffelberg“ erklimmen. Das sollte zu schaffen sein, dachten wir.

Kurz nach dem Ortsende führte der Weg von der Straße weg direkt über die Wiese steil bergauf – und so sollte es auch bleiben. Da merkte ich, dass meine Kondition doch schlecher als gedacht ist. Auch Ralf hatte zu kämpfen. (Spontan gefasster Plan für die nächsten Monate: Das muss geändert werden!)

Nach kurzer Zeit stieß ein zotteliger Hund zu uns, der sich Ralf wohl als neues Herrchen ausgesucht hatte. Jedenfalls lief er so lange Zeit mit uns, dass sich Ralf schon Sorgen machte.

Wir entschieden uns, den Stoffelberg-Rundweg zu gehen, da wir keine Lust (und Kondition) für den Gipfel hatten. Leider bemerkte Ralf jedoch bald, dass er bei der letzten Rast seine gute gute Edelstahl-Trinkflasche verloren hatte. Wir entschieden uns deshalb umzukehren und die Flasche zu suchen. Gottseidank erfolgreich.

Unten angelangt kehrten wir bei der „Sonne“ ein und stärkten uns. Nach einer kurzen Rast auf dem Campingplatz stellten wir fest, dass wir doch noch nicht genug Bewegung für den Tag hatten und umrundeten deshalb noch den See mit den Fahrrädern. Danach war dann aber wirklich Relaxen angesagt.

Abends Auflauf aus dem neuen „Omnia“.

Camping Zeh am See, Niedersonthofen – Allgäu

Nach dem Frühstück stiegen wir bei strahlendem Sonnenschein auf unsere E-Bikes, die wir nach der Anschaffung von „Paulchen“ zum ersten Mal dabei hatten und machten uns auf den Weg. Einen genauen Plan, wo es hingehen sollte, hatten wir nicht, visierten erst einmal Immenstat an.

Leider stellte sich heraus, dass Google Maps nicht das geeignete Medium ist, um per Fahrrad auf ruhigen Wegen ein Ziel zu erreichen. So kehrten wir immer wieder um und fuhren zuletzt trotzdem durch eine gewaltige Baustelle. Das war alles andere als schön und so war klar, dass für den Rückweg eine andere Strecke gefunden werden muss.

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Camping Zeh am See, Niedersonthofen – Allgäu

Mittwoch, 11. September 2019

Vor fast genau einem Jahr hatte ich die verwegene Idee, einen zum Camper ausgebauten NV 200, den Alpincamper, zu mieten und ein Probewochenende darin zu verbringen. Ralf stimmte zu, ich startete eine Anfrage, die positiv beschieden wurde. Als Ziel dachte ich mir das Allgäu aus und Google spuckte als eines der ersten Suchergebnisse den Campingplatz Zeh am See aus. Zusammen mit dem coolen Camper ein absoluter Volltreffer, der uns schockverliebt ins Campen hinterließ. So hatte alles begonnen und heute sind froh darüber, weil uns die kleinen und größeren Auszeiten im Camper so gut tun.

Nachdem die Campingsaison so langsam dem Ende zuging und um uns das Warten auf den geplanten Frankreichurlaub zu verkürzen und um das „Jubiläum“ angemessen zu begehen, nahmen wir uns angesichts des angekündigten Traumwetters 2 Tage frei und starteten Mittwochnachmittags Richtung Allgäu. Beide nach anstrengenden Arbeitswochen urlaubsreif.

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Landvergnügen in Neumarkt-St. Veit

Freitag, 30. August 2019

Eigentlich war für dieses Wochenende keine Tour geplant. Da aber die Wetteraussichten gut waren und für die nächsten Tage Herbstwetter angekündigt war, schlug Ralf vor, für eine Übernachtung quasi in die Nachbarschaft zu fahren. Neumarkt-St. Veit liegt am anderen Ende des Landkreises Mühldorf und wir waren bisher noch nie in dieser Ecke.

Freitagsmittags waren wir noch bei meinem Sohn zum Essen eingeladen, danach ging es nach Hause. Packen, die Katzen versorgen und los. Eine gute Stunde später erreichten wir den Hof, der direkt in Sichtweite der Bundesstraße und der Regionalbahn liegt. Trotzdem ein nettes Plätzchen.

Nach der sehr freundlichen Begrüßung durch die Bäuerin durften wir uns aussuchen, ob wir lieber unter dem Apfelbaum oder hinter dem Hof stehen wollten. Obwohl der Platz unterm Baum natürlich schöner gewesen wäre, entschieden wir uns wegen vieler Wespen, die an dem Fallobst naschten, doch für den Hofplatz, der zudem noch den Vorteil hatte, dass WC und Dusche näher lagen. Die Gastgeber waren extrem freundlich und auskunftsfreudig. Keine Spur von Meckern über unverschämte Camper, stattdessen bekamen wir alles erklärt und wurden durch die Haselnussplantage geführt. Weiteres Highlight für mich: der nette Hofhund Rocky.

Bei Sonnenuntergang gab es noch ein stimmungsvolles Abendessen neben einem Holzstapel, in dem das Leben derdort lebenden Kleintiere rumorte. Lange saßen wir noch bei angenehmen Temperaturen, gut mir Autan eingesprüht, draußen. Die Nacht war erstaunlich ruhig, abgesehen von einer lästigen Stechmücke im Auto.

Morgens durften wir die Dusche des Hofs benutzen. Nach dem Frühstück kauften wir noch leckere Haselnüsse und sonstige Dinge im Hofladen ein, bevor es gegen Mittag nach Hause ging. Das Städtchen Neumarkt, dem wir auf dem Weg noch einen Besuch abgestattet hatten, lud leider nicht zu einem längeren Aufenthalt ein.

Auf jeden Fall war es jedoch ein gelungener Ausflug, der ein wenig mit Landvergnügen versöhnt hatte.

Fahrt nach Thüringen

Mittwoch, 14. bis Sonntag, 18. August 2019

Den 15.8. als Feiertag in Bayern wollten wir zusammen mit dem Brückentag nutzen, um endlich meinen großen Bruder in Thüringen zu besuchen.

Gestartet sind wir am Mittwoch am frühen Nachmittag direkt von der Arbeit aus. Der erste Weg führte uns zum Straußenhof Erlbacher im Fränkischen, den wir über Landvergnügen gefunden hatten. Wir hatten als einzige Besucher einen schönen Stellplatz direkt an der Straußenweide, mussten 5 Euro für die Toilettenbenutzung und 5 Euro für den Stellplatz bezahlen. 5 Euro waren als Gutschein einlösbar im Hofladen ab einem Einkauf von 20 Euro. Diese eigenartige Interpretation des Landvergnügen-Gedankens hat uns etwas verärgert, insbesondere weil wir uns während des Einkaufs noch eine Strafpredigt über unverschämte Gäste anhören mussten. „Ja, aber wir kaufen doch bei Ihnen ein und nutzen Sie nicht aus“ konnte ich erwidern, was unseren Gastgeber aber nicht sonderlich besänftigt hat. Trotzdem war das erworbene Straußenfleisch, das wir gleich auf den Grill packten, sehr lecker. (Eigentlich hatten wir vor, auf der Heimreise noch einmal zum Einkaufen hier einzukaufen. Leider musste ich auf Facebook aber lesen, dass Herr Erlbacher populistische Anti-Merkel- und Flüchtlingshetze teilt, weshalb wir dort sicher nichts mehr kaufen werden.)

Am Donnerstag machten wir uns auf die letzten 330 km bis Mühlhausen. Die Fahrt verlief weitgehend störungsfrei. An der Ohratalsperre legten wir eine kurze Pause ein, um uns die Füße zu vertreten und stießen an der Staumauer auf einen netten Imbiss mit lauter leckeren selbst gebackenen und gekochten Dingen. Sehr nett!

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Altötting

Freitag, 9. August 2019

Für heute hatten wir Eintrittskarten für ein Open-Air-Konzert von Amy MacDonald in Altötting. Zwar liegt Altötting durchaus in einer Entfernung, die man nach einem Konzertbesuch noch zurücklegen kann, aber wozu haben wir schließlich ein Campmobil? Deshalb wollten wir vor Ort übernachten und zwar zum ersten Mal auf einem kostenlosen Wohnmobilstellplatz. Schließlich darf sich unser Kleiner ja seit gut einer Woche ganz offiziell als Wohnmobil bezeichnen.

Der Platz ist natürlich eigentlich nur ein Parkplatz, der aber ganz schön angelegt und mit Bäumen bewachsen ist. Ein öffentliches WC ist auch vorhanden, was für uns ja immer wichtig ist. Bei unserer Ankunft hatten wir noch die freie Auswahl bei den Plätzen, später war der Platz voll belegt und unser Kleiner sah ziemlich winzig aus zwischen all den großen Wohnmobilen.

Nachdem wir unser Mobil eingerichtet hatten, erkundeten wir das Städtchen, in dem ich bisher noch nie gewesen war. Sehr skurril, dieser Marienkult. Gruselig, die Gnadenkapelle und die „Tilly-Gruft“.

Es war sehr, sehr heiß an diesem Tag, auch während des tollen Konzerts. Aufgrund der Temperaturen konnten wir beide nicht besonders gut schlafen – wir müssen uns noch etwas wegen der Schlafsäcke einfallen lassen, viel zu warm bei diesen Temperaturen.

Fazit: Der Platz war ok. Wir haben nette Gespräche mit den Nachbarn geführt, aber als Schlafstätte gefällt uns ein Campingplatz besser. Ist einfach mehr Camping. 😉