Archiv der Kategorie: Große Alltagsfluchten

Heimfahrt

Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Heimweg, nachdem wir zuerst noch eine Runde mit Peppi an die Mosel spaziert waren. Dort mussten wir wieder einmal den Kopf über die Moseltouristen schütteln, da diese, wie uns schon Ruth erzählt worden war, ohne Rücksicht auf Privateigentum die Wiese auf der Suche nach Walnüssen durchkämmten. (Die Bäume sind deutlich sichtbar als „Privat“ gekennzeichnet. ) Furchtbar!

Generell hatte die Mosel mich als Reiseziel für mich nicht überzeugt. Ich denke, dafür ist sie mir doch zu vertraut, insbesondere das typische Moselpublikum. Die Saarregion hat uns hingegen neugierig gemacht und wir können uns vorstellen, dort noch einmal hinzureisen.

Entlang der Mosel nach Eller

Für heute war ja der große Wetterumschwung angekündigt – windig, regnerisch und kühl sollte es in ganz Deutschland die nächsten Tage sein. Morgens war es kühl und bedeckt, aber trocken. Vielleicht wegen der Wetteraussichten war auf dem Campingplatz eine allgemeine Aufbruchstimmung spürbar. Wir ließen es aber trotzdem gemütlich angehen un frühstückten noch einmal draußen – Schokocroissants und Baguette. Die Backwaren nach französischer Art haben wir hier wirklich sehr genossen.

Nach einer ausführlichen Verabschiedung von unseren Nachbarn und den Gastgebern machten wir uns auf den Weg Richtung Eller. Eigentlich wollten wir die Saar entlang bis zu Mosel fahren und dan weiter die Moselroute wählen. Aufgrund der mittlerweile schon bekannten Straßensperrungen rund um Saarburg gelang uns das aber wieder einmal nicht und so ließen wir uns ganz normal von Google Maps bis nach Konz und Trier führen. Von dort bummelten wir die Mosel entlang. Das Wetter hatte zwischenzeitlich noch einmal aufgeklart und von Regen war weit und breit nichts zu sehen. Trotzdem wirkten die Stell- und Campingplätze am Moselufer deutlich leerer als noch am Wochenende.

Als ersten Stopp steuerten wir die Römervilla in Mehring an, wo man durch recht gut erhaltene bzw. wieder aufgebaute Reste eines Bauernhauses streifen kann. Typisch Mosel: rings um die Villa wurde ein nicht besonders attraktives Wohngebiet und ein Gewerbegebiet angelegt. Schade!

Der Weg führte weiter nach Leiwen/Trittenheim, wo wir von der Zummethöhe noch einmal einen tollen Blick auf die Mosel genießen konnten. Da es dann schon gegen Mittag war und mich meine kranke Blase drückte, wollten wir in Neumagen-Dhron eine Mittagpause einlegen. Leider waren fast alle Lokale geschlossen und die wenigen geöffneten fast schon überfüllt. Als an der ausgehängten Speisekarte einer Pizzeria Ralf ein „typischer Moseltourist“ (leider kenne ich als gebürtige Moselanerin diese Art Menschen sehr genau), ergriffen wir die Flucht. Gottseidank fanden wir in Piesport ein geöffnetes Café, so dass die Fahrt nach dem Besuch des WC und einem Stück Käsekuchen unfalfrei fortgesetzt werden konnte.

Mittlerweile waren wir aber etwas genervt von dem an der Mosel herrschenden Verkehr. Die Autos und Wohmobile fahren noch genauso und gesteuert vom gleichen Publikum wie ich es noch aus meiner Kindheit und Jugend in Erinnerung hatte, nur dass es überall von allen Fahrzeugen noch mehr gibt, insbesondere Fahrräder. Am Radverkehr merkt man meiner Meinung nach den größten Unterschied zu früher. Überall fahren größtenteils ältere Menschen mit E-Bikes, denen man anmerkt, dass sie längere Zeit nicht mehr auf dem Rad gesessen sind und die ihr Gefährt auch nicht unbedingt sicher im Griff haben. Wir empfanden das alles als sehr anstrengend und so fuhren wir schweren Herzens ohne weiteren Stopp bis nach Neef. Wie gerne hätten wir uns zumindest Bernkastel-Kues und Traben-Trarbach angschaut, aber diese Ortschaften waren schon bei der Durchfahrt erkennbar, genauso wie Zell, völlig überlaufen. Das muss also weiter warten.

In Neef, das ebenfalls viel voller war, als ich es von früher in Erinnerung hatte, kauften wir als Reisemitbringsel noch Marmelade auf Moselweinbergspfirsichen, meine absolute Lieblingsmarmelade, bevor wir den kurzen Weg nach Eller fuhren. Dort legten wir erst einmal eine Pause ein, dies aber nur kurz, denn auch unser Weinvorrat für zuhause musste aufgefüllt werden, weswegen wir in der Nachbarschaft bei Wein + Gut Oster ordentlich einkauften.

Den Abend konnten wir dann noch gemütlich auf der Terrasse verbringen, bevor im Gästezimmer ein richtiges Bett auf uns wartete.

Rundfahrt Saarland und Luxemburg

Heute früh war es draußen so kalt, dass wir im Bus frühstückten und die Standheizung laufen ließen. Ja, es ist deutlich spürbar Ende September und der Herbst klopft heftig an. Aber für den heutigen Tag war es tagsüber noch einmal sonnig und warm angekündigt.

 

Unsere Tagesplanung sah für heute eine Rundfahrt mit einigen Highlights vor. Erstes Ziel war Kastel-Staadt, wenn auch schon die Fahrt dorthin aufgrund vieler Straßensperrungen ziemlich abenteuerlich war. Letztendlich erreichten wir aber unser Ziel und genossen den Ausblick auf die Klause und die Saar. Der Ehrenfriedhof machte wieder einmal nachdenklich, wenn man sah, wie viele Soldaten noch in den letzten Kriegswochen ihr Leben verloren hatten. Sehr traurig.

Weiter ging es nach Orscholz, wo wir an der „Cloef“ den Blick auf die Saarschleife bei Mettlach genossen – an diesem Touristen-Hotspot zusammen mit vielen, vielen anderen. Den Baumwipfelpfad sparten wir uns, weil erkennbar war, dass sich viele nicht an die obligatorische Maskenpflicht hielten und wir uns nicht ärgern und gefährden wollten.

Dafür besuchten wir das Outletcenter in Mettlach. Zwar gab es kein neues Geschirr von Villeroy+Boch, das dort seinen Sitz hat, aber zumindest einen Plätzchenteller für Weihnachten gönnten wir uns und es gab neue Birkenstocks für Ralf. Anschließend kauften wir uns in einem Café zwei Stücke Zwiebelkuchen, die wir auf einem leeren Wanderparkplatz bei Burg Montclair verzehrten. Ein bisschen Vanlife-Feeling für uns.

Statt von Mettlach an der Saar zurück nach Saarburg zu fahren, entschieden wir uns als Europa-Fans zu einem Abstecher nach Luxemburg. In Schengen wollten wir zum einen natürlich tanken (0,92 € statt wie hier um Saarburg herum 1,28 € pro Liter Diesel), aber auch das Europa-Denkmal ansehen. Das war uns einfach wichtig, weil vom Europa-Gedanken immer noch überzeugt sind.

Eigentlich wollten wir von hier dann wieder zurück nach Mettlach, um unsere Tour wie beschrieben fortzusetzen, was uns wegen der vielen Straßensperrungen aber leider nicht gelang. So fuhren wir auf direktem Weg zurück zum Campingplatz, wo ich Reisetagebuch schrieb, meine erste Pizza im Omnia buk und wir den letzten Abend auf dem Campingplatz genossen. Morgen geht es nach Eller und am Donnerstag oder Freitag zurück nach Hause, um am Samstag zu Bumblebee zu fahren. Ob wir ihn wohl kaufen werden?

Saarburg

 

Die Nacht war ziemlich kühl, aber ansonsten recht gut, auch wenn ich etwas Rückenschmerzen hatte. Klar, wir waren abends aufgrund der niedrigen Temperaturen ja auch schon früh im Bus gewesen. Außerdem plagte mich meine Blase, denn mich hatte am Vortag plötzlich eine Blasenentzündung ereilt.

Deshalb war unser erstes Ziel auf unserem Spaziergang nach Saarburg, den wir nach einem wunderbaren, fast französischem Frühstück mit Croissant, Pain au Chocolat und Baguette, starteten eine Apotheke. Hier wurde ich gut mit Femmanose versorgt und ich hoffte, dass es bald wieder besser wird.

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Fahrt nach Saarburg

Ralf hatte im Reiseführer den schönen Campingplatz Waldfrieden (nein, kein Friedhof, auch wenn der Name irgendwie danach klingt) in Saarburg gefunden. Da es an der Mosel aufgrund der coronabedingten Reisesituation furchtbar voll war, erschien uns die Saar als willkommenes Ausweichziel. Tatsächlich war auch noch bzw. wieder ein Stellplatz für uns frei und so fuhren wir gegen Mittag in etwa eineinhalb Stunden von Eller nach Saarburg.

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18. bis 24. September 2020 – Mosel-Saar-Tour

Der letzte Urlaub dieses ersten Corona-Jahres stand an. Die Frage, wohin es gehen sollte, hatte sich schon vor einiger Zeit erübrigt. Meine Schwester Ruth, die in meinem Elternhaus in einem kleinen Örtchen an der Mosel lebt, hatte uns eingeladen – zur Terrasseneinweihung bzw. zum Hochzeitsessen, weil sie für uns überraschend ihren langjährigen Lebenspartner heiraten wollte. Wie schön!

Die Tage vor der Abreise waren in der Arbeit aufreibend, der Urlaub stand aufgrund unvorhergesehender Umstände im Unternehmen sogar ganz auf der Kippe. Aber letztendlich konnten wir dann am Freitagmorgen doch Richtung Mosel starten. Die Fahrt war wie befürchtet anstrengend mit vielen Staus. Nach 8 Stunden waren wir aber dann dort und konnten bis 2 Uhr nachs ein schönes Fest auf der Terrasse feiern. Es war nur eine kleine Runde, aber genau das war auch gut so.

 

Heimreise aus der Toskana

Fünf Tage Urlaub vergehen doch ziemlich schnell und mussten wir heute schon wieder nach Hause fahren. Wie immer erfolgte die Abreise mit einem weinenden und einem lachenden Auge: weinend, weil der Urlaub schon vorbei ist und wir natürlich gerne noch weiter die Freiheit und das „Weg-Sein“ genießen würden, lachend , weil wir uns natürlich auch auf unser Zuhause und den dortigen Komfort freuen. Außerdem hatten wir von dem wirklich tollen Campingplatz inzwischen doch genug. Auch ohne Urlaubsende würden wir jetzt so langsam wieder weiter wollen, einen anderen Ort als Standort haben.

Aber so machten wir uns nach einem letzten Frühstück (das italienische Brot werde ich sicher nicht vermissen!) und nach dem entspannten Zusammenpacken auf den langen Weg zurück nach Hause.

Bis zur Mautstation Sterzing hatten wir großes Glück in Bezug auf die Verkehrslage, aber hier hat es sich richtig geknäuelt und es hat sicher eine halbe Stunde gedauert, bevor wir unsere 36 Euro für die Autobahnnutzung seit Pistoia zahlen knnten. Die Zahlstelle am Brenner verlief dagegen (fast wider Erwarten) problemlos, sogar die E-Maut wurde, anders als  bei der Hinfahrt, sogar erkannt.

Trotz vieler Baustellen in Österreich konnten wir dann mehr oder weniger gut durchfahren. Gegen 18 Uhr waren wir dann (ohne Coronatest – die Teststation an der Grenze bei Kiefersfelden nutzten wir nicht, da wir nicht aus einem Risikogebiet einreisten) müde aber zufrieden zuhause. Hier erwarteten uns die gleichen heißen Temperaturen, aber der leichte, angenehme Wind, der auf „Le Carbonnaie“ immer wehte, fehlte.

Alles in allem stellten wir fest, dass es eine gute Entscheidung war, nach Italien zu fahren. Wir haben uns immer sicher gefühlt, hatten ja unsere Aktivitäten entsprechend ausgewählt, und das Wetter (eines unserer Hauptgründe für die Wahl des Urlaubziels) hat alle unsere Erwartungen erfüllt. Auch der Campingplatz hat uns ausnehmend gut gefallen. Wir hatten viel Ruhe und viel Platz um uns herum, unsere Nachbarn waren angenehm und wir hatten ein paar nette Begegnungen.

Abstecher ins Chianti

Diese Gegend hier ist geprägt von Wald, Pistoia bekannt wegen seiner vielen Baumschulen. Um Olivenöl und Grappa direkt vom Erzeuger kaufen zu können, was wir unbedingt wollten, muss man also eine längere Fahrt auf sich nehmen um in die dafür richtige Ecke der Toskana zu kommen. Deshalb stand für heute auf dem Plan, ins Chianti zu fahren, zu einer Fattoria bei Impruneta, etwas südöstlich von Florenz.

Die Fahrt dorhin ist von hier aus kein Problem, in einer guten Stunde waren wir über die Autobahn (2,80 Euro Maut) dort. Das Anwesen „Inalbi“, auf dem man auch wohnen und essen kann, liegt wunderschön in den Hügeln inmitten von Olivenbäumen und Weinbergen. Wir kauften 2 Flaschen Olivenöl, Grappa gab es aber leider keinen.

Den konnten wir später in San Casciano kaufen, wieder ein kleines, nicht touristisches Örtchen, das uns aber gut gefallen hat und wo wir in einer Enoteca einen Grappa empfohlen bekamen. Auch ein kleines Mittagessen nahmen wir wieder zu uns, bevor wir durch diese tolle Kulturlandschaft, die immer wieder ein Augenschmaus ist, zurück fuhren.

Heute war es wieder sehr heiß, weswegen wir froh waren, gleich nach Ankunft auf dem Platz in den Pool gehen zu können. Herrlich!

Außerdem war es heute unser letzter Abend hier. Zum Abschluss bestellten wir noch einmal ein ausgezeichnetes Abendessen aus der hiesigen Küche und außerdem für morgen Früh ein Frühstück. Das Leben genießen und feiern!

Ausflug nach Cutigliano

Auf der Herrentoilette des Campingplatzes lag eine Mappe mit den Orten, die es sich in der hiesigen Gegend zu besuchen lohnt. Da wir ja dieses Jahr die üblichen Touri-Hotspots meiden wollten, konnten wir uns hier gute Anregungen holen.

Heute wollten wir uns zwei alte malerische Brücken anschauen, die hier versteckt in den Bergen liegen sollen. Das Fahren hier ist wirklich speziell mit seinen engen kurven- und schlaglochreichen Straße , die zwar nicht besonders stark befahren sind, aber ab und zu kommt einem dann doch ein rasanter Italiener auf der eigenen Fahrspur entgegen. Volle Konzentration ist also angesagt.

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